Da wir die Möbel möglichst zeitgerecht restaurieren, kommen auch verschiedene Techniken zum Einsatz. Diese stellen wir Ihnen hier kurz vor:
Schellackpolitur
Schellack, Tafellack, Plattlack oder Lacca in tabulis, auch fälschlich als Gummi Lacca (Gummilack) und Lackharz bezeichnet, ist eine harzige Substanz, die aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus Kerria lacca (Pflanzenläuse, Familie Kerridae) nach ihrem Saugen an bestimmten Pflanzen gewonnen wird.
Bevor der Nitrolack in den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts entwickelt wurde, wurden Möbel mit einer Schellackpolitur behandelt. Diese hatte ihren Start zu Beginn des 19. Jahrhunderts und hat die bis dahin übliche Wachspolitur abgelöst. Die Schellackpolitur besteht aus drei Arbeitsschritten. Beim ersten, dem Porenfüllen, wird mithilfe eines Polierballens ein Bimsmehl, Schellack und Ethanolgemisch auf die zu behandelnde Oberfläche gerieben. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis eine geschlossene Oberfläche entstanden ist. Danach wird Schicht für Schicht der Schellack auf die Oberfläche aufgetragen. Damit der Polierballen gut gleitet und schon aufgetragener Lack nicht wieder abgerieben wird, wird ein wenig Polieröl hinzugegeben. Dieses muss im letzten Arbeitsschritt wieder herauspoliert werden.
Bei der Restauration sind nicht immer alle Schritte von Nöten. Da der Beruf des Polierers damals ein Lehrberuf war, sind viele Oberflächen sehr gut erhalten. Gerne schauen wir uns auch Ihr schellackpoliertes Möbelstück an, um zu entscheiden wieviel Arbeit notwendig ist, den alten Glanz wieder herzustellen.
Intarsienarbeiten
Der Begriff Intarsie kommt aus dem italienischen und bedeutet einlegen. Diese alte Technik ist in allen Stilepochen zu finden. Die ältesten Funde wurden weit vor Christus hergestellt. Bei dieser Technik werden verschiedene Hölzer/Furniere so zurechtgeschnitten und zusammengelegt, so dass sie ein Bild ergeben.
Bei der Restauration von Möbeln werden abgeblätterte Furniere passgenau eingearbeitet und verleimt. Mithilfe einer Patinierpistole wird das neue Furnier an die Farbe des alten angepasst. So haben wir die Möglichkeit auch „abgewetzte“ Möbel wie neu aussehen zu lassen.
Bei aller Technik gilt dennoch:
Sie haben ein historisches Möbelstück. Die Geschichte kann man dem Möbel ansehen. Wir besprechen vor der Ausführung, wie „neu“ das Möbel aussehen soll. Ob mit Patina und kleinen Macken oder makellos. Wir arbeiten so individuell, wie es Ihren Vorstellungen entspricht.